Der Palacio del Rey Moro - eine arabische Festung aus dem 14. Jahrhundert
Volkstümliche Überlieferungen führen den Bau dieses geheimen militärischen Bauwerks auf den moslemischen König Abomelic zurück, zu Zeiten als Ronda einen strategischen Platz einnahm im Kampf des späteren moslemischen Königreichs von Granada gegen Kastilien.
Durch die Mine, die sich über einen Höhenunterschied von 80m erstreckt, führt eine breite, in den Fels geschlagene Wendeltreppe mit einem imposanten Gewölbe- und Lichtsystem. In der Sala del Manantial (Brunnenkammer) befindet sich ein heute verdeckt liegender Brunnen, aus dem Wasser mithilfe eines Wasserrades geschöpft wurde. Eine Menschenkette aus Sklaven musste mit "zaques" (Ledergefäßen) auf- und absteigen, um die Stadt mit Wasser zu versorgen.
Weiter unten - vom Fluß aus erbaut - erhebt sich ein mächtiger Turm, der zur Verteidigung des Wasservorrats und als geheimer Ausgang diente, um aus der Stadt zu fliehen. In der Sala de Armas (Waffenkammer) wurden Waffen gelagert und Wasser oder Öl in Kesseln erhitzt, um damit das untere Eingangstor zu verteidigen. Die Sala de los Secretos (Kammer der Geheimnisse), in der Schall automatisch von einer Ecke zur anderen wandert, ohne in der Mitte des Raumes wahrgenommen zu werden, war ursprünglich ein weiterer Brunnen zur Wasserversorgung des Militärs. Über diesem Turm befindet sich die Terraza de la Reconquista (Terrasse der Wiedereroberung), von hier aus wurde die Tajo-Schlucht überwacht und verteidigt.
Die gesamte Mine zeichnet sich durch ihre bis heute perfekt erhaltene Architektur und Bauweise aus, was diese Wehranlage in ganz Spanien einzigartig macht.
Die hängenden Gärten, die das Palacio del Rey Moro umgeben, wurden von dem brühmten französischen Landschaftsarchitekten Jean Claude Nicolas Forestier entworfen und im Jahre 1912 im Auftrag der Herzogin von Parcent, der damaligen Besitzerin des Hauses, erbaut. Bis heute ist das Originalkonzept dieser hängenden Gärten am Rande der Schlucht des Flusses Guadalevin mit all seinen Details erhalten geblieben und seit 1941 spanisches Kulturgut.