Sehen und gesehen werden - das ist das Motto auf der Platía Aristotélous. Nirgends in Thessaloniki lässt es sich schöner flanieren oder anderen dabei zuschauen. Der Platz ist die Drehscheibe der Stadt. Klassizistische Gebäude mit stuckverzierten Fassaden bilden seinen eleganten Rahmen. Mondäne Cafés, Restaurants und Nobelhotels säumen ihn zu beiden Seiten. Gen Süden öffnet sich die autofreie Platía zum Meer. So kann der Cafébesucher seine Blicke zum Hafen hinüber schweifen lassen oder den Menschen hinterher blicken, die stadteinwärts in die Geschäftsstraßen strömen.
Im Jahr 1917 wurde der Platz angelegt. Ein verheerender Stadtbrand hatte große Teile Thessalonikis zuvor zerstört. Ein internationales Architektenteam ließ sich bei seinen Entwürfen ganz offensichtlich stark vom Kolonialstil inspirieren. Benannt wurde er zu Ehren des wohl berühmtesten Sohnes der Stadt: Aristoteles. 1990 schuf der Bildhauer G. Georgiadis dem Philosophen zudem noch ein Denkmal. Seither sitzt der berühmte Gelehrte nun sehr aufrecht und gelassen im Südosten des Platzes, als wisse er, dass er eines der beliebtesten Fotomotive der Stadt abgibt.
Nur im November muss er seine Popularität teilen, denn dann findet das Internationale Filmfestival in Thessaloniki statt. Dessen wichtigster Veranstaltungsort ist das Olympion-Theater, das 1948 an der Platía Aristotélous erbaut wurde. Einen Monat später dann versammelt sich wieder eine große Menschenmenge auf dem Platz, wenn dort mit einer großen Party traditionell das neue Jahr begrüßt wird.
Insiderwissen
Mein Insider-Tipp: Der Platz ist nach Südwesten hin offen, nachmittags werden deswegen die meisten der weißen Gebäude von der Sonne direkt angestrahlt.