Kunstmuseen, Comic-Szene und Jugendstil
Wer bei Brüssel nur an Waffeln und EU-Bürokratie denkt, wird von der Realität – köstlichem Bier, mittelalterlichen Kirchtürmen und einem dynamischen ethnisch-kulturellen Mix – überrascht sein. Brüssel hat zwar eine Reihe von anonymen Verwaltungsgebäuden, wer aber genauer hinschaut, wird eine lebendige Stadt mit einer Passion für Kaffeekultur und Art Nouveau vorfinden.
Täglich werden von Brüssel aus Nachrichten der EU und NATO gesendet. Doch Brüssel hat noch vielmehr zu bieten als Diplomaten und Verbandsvertreter, Journalisten und Lobbyisten. In Brüssel findet man prächtige Kirchen und Königsschlösser, ein prunkvolles Rathaus und reich verzierte Jugendstilhäuser. Brüssel ist bunt und quirlig, voller Brüche und Widersprüche - eine Metropole des 21. Jahrhunderts eben.
Hier nimmt die postmoderne Zukunft Gestalt an, unbekümmert, multikulturell, voll abenteuerlicher Mischungen und von explosiver Kreativität. Brüssel bedeutet Abwechslung und Vielfalt. Das beweisen vor allem die Quartiere, in die sich die ausgedehnte, grüne Stadt unterteilt. Ob elegant oder studentisch, trendig oder volkstümlich, kosmopolitisch oder bohemehaft: Jedes Viertel führt ein ausgeprägtes Eigenleben. Das lässt sich am besten beim Flanieren oder in den Cafés und Restaurants beobachten, die es in der Gourmet-Hochburg Brüssel zahlreich gibt.
Genießen Sie Brüssel
Erleben Sie Brüssel auf vielfältige Weise - für Genießer, für Kulturinteressierte oder für Verliebte. Brüssel gilt als Modemetropole, aber auch als Paradies für Freunde von Flohmärkten und Antiquitäten. Zum Stöbern, Shoppen und Schaufensterbummeln ist ein Wochenende in der belgischen Hauptstadt ideal!
In Belgiens Hauptstadt kann man es sich gut gehen lassen: Zum Wohlfühlen in Brüssel tragen auch die Restaurants, Pralinengeschäfte und die vielen Bars und Kneipen bei - die Vielfalt reicht von urigen Stammkneipen der Brüsseler bis zu trendigen Design-Bars. Die besondere Atmosphäre der belgischen Hauptstadt zieht Besucher schnell in ihren Bann.
Atomium
Das Atomium, das für die Weltausstellung 1958 gebaut worden ist, stellt ein milliardenfach vergrößertes Eisenkristallmolekül dar. Die silbrigen Kugeln glänzen selbst bei Nieselregen und nach Einbruch der Dunkelheit beeindruckt ein aufregendes Lichterspiel. Das Lichtdesign in den Kugeln und Röhren stammt vom deutschen Experten Ingo Maurer. In den Kugeln gibt es wechselnde Ausstellungen über die 50er-Jahre und zeitgenössische Kunst. In der obersten Kugel serviert ein Restaurant belgische Spezialitäten bei atemberaubendem Panoramablick und zu stolzen Preisen.
Grand' Place
Der atemberaubende Grand' Place (auf Flämisch: 'Grote Markt'), ein UNESCO-Weltkulturerbe, ist seit dem Mittelalter das unbestrittene Prunkstück der Brüsseler Altstadt. Der Platz ist umgeben von kleinen, kopfsteingepflasterten Sträßchen, in denen sich ein Restaurant und Café an das andere reiht. Von alters her pulsiert hier das Leben der Stadt.
Den Platz dominiert die elegante Pracht des Rathauses. Der 91m hohe, von Michael, dem Schutzheiligen der Stadt, gekrönte Turm gliedert die mit Skulpturen übersäte spätgotische Fassade asymetrisch. Junge Leute genießen die Treppen zur Maison du Roi. Von dort aus hat man einen herrlichen Blick auf das Pflaster des "schönsten Theaters der Welt" (Jean Cocteau). Die Gaststätten mit ihren Terrassen bilden seine Logen.
Die Handwerkerzünfte bauten hier ihre stattlichen Häuser. Die Ecke zur schmalen Rue au Beurre beherrscht der König von Spanien mit seiner schicken Kuppel - einst Sitz der Bäckerzunft. Im L'Abre d'Or (Goldener Baum) laden heute noch die Brauer zum Umtrunk ein. Wer die große Liebe sucht, streichelt über den Bronzearm von Ritter Everard t'Serclaes - binnen eines Jahres soll sich der Wunsch dann erfüllen.
Manneken Pis
Nicht weit vom Grand' Place entfernt steht auch die berühmte Statue des Manneken Pis (Pinkelnder Knabe), die aus dem Jahr 1619 stammt. Um den unbekümmert pinkelnden Knirps ranken sich zahlreiche Legenden. Auf jeden Fall bringt die barocke Bronzefigur die berühmt-berüchtigte Aufmüpfigkeit und Spottsucht der Brüsseler zum Ausdruck. Genau deshalb wurde Manneken Pis auch schon mehrfach entführt. Bewunderer schenken ihm dagegen Kostüme. Das Maison du Roi stellt die schönsten im obersten Stock aus.
Cathédrale Saint Michel
Prächtig restauriert ragt die Kathedrale am Hang auf, außen gotisch mit typischen Brabanter Spitzenschnörkeln um Portale, Fenster und Zinnen. Im Inneren fallen zahlreiche Elemente aus Renaissance und Barock auf. Die meisten Buntglasfenster haben die Kriege überdauert. Die barocke Darstellung der Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies und der Legende vom Weinstock bildet einen Höhepunkt Brüsseler Holzschnitzerei. Nicht nur sehens-, sondern auch hörenswert ist die monumentale Schwalbennestorgel von Gerhard Grenzing.
Kulinarisches
In der belgischen Küche, die viel mit der französischen gemein hat, bereitet man besonders gern Wild und Meeresfrüchte zu. Man verwendet reichlich Butter, Sahne, Wein und Bier. Belgische Schokolade, Butterwaffeln und Pommes Frites, vorzugsweise mit Mayonnaise serviert, sind berühmt. Aus den Ardennen kommen herzhafte Schinken und Würste. Eine regionale Spezialität sind Moules-frites (Miesmuscheln mit Pommes frites).
Schokolade naschen
Belgien ist allgemein bekannt für seine Chocolatierskunst. Namhafte Hersteller wie Leonadis und Neuhaus bieten Schachteln zu annehmbaren Preisen an. Wer es exklusiver mag, den zieht es in die Boutique des berühmten Chocolatiers Pierre Marcolini.
Belgisches Bier ist ausgezeichnet
Es gibt über 400 Biersorten, die bekanntesten sind Lambic (aus Weizen und Gerste) und Trappistenbier (das Bier muss in einem Trappistenkloster oder in dessen unmittelbaren Umgebung hergestellt worden sein). Beliebt sind auch Biere, denen Fruchtauszüge beigemischt sind, wie z.B. Kriek (mit Kirschen). Auch der hochprozentige Duvel sollte unbedingt probiert werden.
In Belgien darf man ab 16 Jahren Bier und Wein sowie ab 18 Jahren Spirituosen trinken.