In Luzern lässt sich die Schweiz entdecken: Vieles, was das kleine Land ausmacht, ist auch in seiner Mitte zu finden. Am nordwestlichen Zipfel des Vierwaldstättersees, an der Flussmündung der Reuss, vor dem Panorama schneebedeckter Berge bildet Luzern den wirtschaftlichen und kulturellen Mittelpunkt der Zentralschweiz.
Ein Bummel durch die zauberhafte Altstadt führt durch schmale Gassen an interessanten Geschäften und weltbekannten Sehenswürdigkeiten wie der Kapellbrücke vorbei. Luzern zeigt sich aber auch avantgardistisch mit dem Bau des futuristischen Kultur- und Kongresszentrum Luzern, kurz KKL genannt. Museen, Theater und Festivals erheben Luzern zu einer Kulturstadt. Die Natur rundherum macht Luzern noch schöner und verschafft aktiven Gästen ein vielseitiges Freizeitprogramm. Was immer man sucht in Luzern, dem legendären Charme der Stadt wird sich kaum jemand entziehen können.
Wer mit der Eisenbahn anreist, hat ihn umgehend, diesen wunderbaren Blick über den Vierwaldstädter See.
Die Bahnhofshalle (ein Meisterwerk des spanischen Stararchitekten Santiago Calatrava) im Rücken, geht der Ankommende auf die Seebrücke und die Altstadt Luzerns zu. Nur wenige Schritte vom Bahnhof, direkt am See, befindet sich der faszinierende Bau des Kongress- und Kulturzentrums Luzern. Die Tourist Information veranstaltet einen engagierten "Stadtbummel", auf dem die Luzerner Geschichte lebendig wird. Die fachkundige Führung findet Mai-Okt. tgl. um 9.45 Uhr statt, im Winter nur Mi und Sa. Treffpunkt für den kurzweiligen Spaziergang ist die Tourist Information im Westtrakt des Bahnhofs. Der Spaziergang dauert zwei Stunden und kostet 18 Franken.
Was das Freizeitangebot betrifft lässt Luzern mit seiner hügeligen bis bergigen Umgebung und natürlich dem Vierwaldstättersee keine Wünsche offen. Segeln auf dem See und Skifahren am Hausberg Pilatus: Hier offenbart sich schon die sportliche Vielseitigkeit Luzerns. Zum weiteren Angebot gehören beispielsweise Wandern, Schwimmen, Radfahren, Mountainbiking, Gleitschirmfliegen, Schlittschuhlaufen und Golfspielen. Auf dem Grün von Luzern schlagen Golferherzen höher bei der Panoramasicht auf die Stadt, den See und die umliegenden Alpen.
Dass es abends langweilig werden könnte in Luzern braucht niemand zu befürchten. Auch auf diesem Sektor hat die Stadt eine bunte Unterhaltungspalette zu bieten. Dazu zählen die zahlreichen Restaurants mit Gourmetfaktor, die Feinschmeckern Luzerner Köstlichkeiten kredenzen. Das Stadtkino, das Luzerner Theater und das KKL unterhalten Film- unf Kulturfans mit einem ansprechenden, abwechslungsreichen Programm. Hinzu kommen verschiedene Festivals, die Luzern und seine Gäste in Atem halten. Nachtschwärmer zieht es in die Luzerner Discotheken, um bis in die frühen Morgenstunden zu tanzen. Der Partykalender hält eine große Auswahl für verschiedene Musikgeschmäcker parat.
Kapellbrücke mit Wasserturm
Die hölzerne Kapellbrücke und der achteckige steinerne Wasserturm sind die Wahrzeichen Luzerns und dürfen bei einem Stadtbummel keinesfalls fehlen. Beide Bauten dienten der Befestigung der Stadt; der Turm, ursprünglich als Gefängnis und Folterkammer genutzt, stammt von 1300, die überdachte Holzbrücke wurde knapp hundert Jahre später errichtet. Sie verbindet die Altstadt mit der Neustadt, zwischen denen die Reuss fließt.
Einmalig sind die zahlreichen dreieckigen Giebelgemälde, die Szenen aus der Schweizer Geschichte darstellen. Leider sind viele der ursprünglich 111 Bilder der Kapellbrücke heutzutage nicht mehr zu sehen - 1993 zerstörte ein Brand 81 der außergewöhnlichen Kunstwerke.
Jesuitenkirche - Barockes Wahrzeichen
Eingerahmt von ihren Zwillingstürmen präsentiert sich die erste große Barockkirche der Schweiz. Sie wurde 1666 am linken Ufer der Reuss erbaut und ist auch wegen ihrer reichen Innenausschmückung sehenswert. Im Gegensatz zu der nur 30 Jahre älteren Luzerner Hofkirche wirkt die Jesuitenkirche offen, hell und in gewisser Weise lebensfroh: der Innenraum ist spielerisch im Stile des Manierismus dekoriert.
In der angrenzenden Kapelle wird die original erhaltene Kutte von Bruder Klaus aufbewahrt, der als einer der Landespatrone der Schweiz eine besondere Rolle im Glauben der Luzerner spielt.
Luzerner Nadelwehr
Technikgeschichte am rauschenden Fluss
Bei einem Luzerner Stadtbummel entlang der Reuss stoßen Sie oberhalb der Spreubrücke auf ein technisches Wunderwerk: das Nadelwehr, das dafür sorgt, dass niemand in Luzern nasse Füße bekommt - wenn denn alles gut geht. Die historische Wehranlage ist seit 1859 in Betrieb und reguliert den Wasserfluss der Reuss sowie den Rückstau und Wasserpegel im Vierwaldstättersee. Hinter dem etwas sonderlich klingenden Namen verbirgt sich nicht etwa eine Stauanlage aus Nadeln, sondern eine Konstruktion mit einzeln beweglichen, hölzernen Stangen, die den Durchfluss des Wassers regulieren - sie werden entweder weggenommen oder hinzugefügt, je nach Bedarf.
Spreuerbrücke
Die berühmte Spreuerbrücke ist neben der Kapellbrücke die zweite Holzbrücke der Stadt Luzern. Ihren Namen hat die Brücke übrigens dem Umstand zu verdanken, dass im Mittelalter nur von hier aus Spreu und Laub in den Fluss gelangen durften und die organischen Abfälle so unterhalb der damaligen Stadt flussabwärts trieben.
Die Spreuerbrücke wartet mit einem großen Gesamtkunstwerk im Innenraum auf: Der Luzerner Maler Kaspar Meglinger schuf zwischen 1626 und 1635 einen Gemäldezyklus, der mit seinen 67 Bildern als größter Totentanz im europäischen Raum gilt. Tanzende und musizierende Skelette, die zwischen den Brückengiebeln ihr Unwesen treiben, erzählen von dieser Tradition und verleihen der Spreuerbrücke Museumscharakter.