Nach dem Frühstück fahren wir zunächst mit dem Bus auf die gegenüberliegende Nil-Seite nach Theben-West. Dort besuchen wir das legendäre Tal der Könige, welches im Jahre 1922 durch die Entdeckung des Grabes von Tutanchamun Weltruhm erlangte. Die Berge von Theben sehen aus wie natürliche Pyramiden, in die die Gräber geschlagen wurden. 64 Gräber wurden bisher entdeckt. Wir schauen uns einige der besterhaltenen Pharaonengräber von innen an.
Im Anschluss besuchen wir den Terrassentempel der Königin Hapshetsut und bestaunen die gewaltigen Memnon-Kolosse. Die Kolosse sind etwa 1.000 Tonnen schwer und mehr als 18m hoch. Am Nachmittag besichtigen wir die Stadt Luxor auf einer Kutschfahrt. Am Abend bestaunen wir die beeindruckende Ton- & Lichtshow im Karnak Tempel. In der Nacht verlassen wir Luxor und kreuzen stromaufwärts bis Edfu.

Am Morgen besichtigen wir den besonders gut erhaltenen 2.000 Jahre alten Horus-Tempel in Edfu. Zum Mittag heißt es Leinen los. Die "Nile Vision" verabschiedet sich von Edfu. Kleine Nilinseln und üppig grüne Palmenhaine mit der dahinterliegenden Wüste bilden ein traumhaftes Panorama auf unserer Weiterfahrt, während ich vom Sonnendeck das Leben am Ufer beobachte und dabei meinen Kaffee genieße. Ein kurzer Zwischenstopp am späten Nachmittag führt uns nach Kom Ombo in den direkt am Nilufer errichteten Doppeltempel des Sobek und Haroëris., bevor wir die Fahrt nach Assuan fortsetzen. Erholung gönne ich mir an der Bar des Sonnendecks, während die malerische Umgebung der Nil-Oasen Oberägyptens gemächlich an uns vorbei gleitet.

Assuan - Nasser See

Assuan, die herrlich gelegene Stadt an den oberen Nilkatarakten mit Blick auf das Agha-Khan-Mausoleum. Schon Agatha Christie genoss auf der Terrasse des altehrwürdigen Hotels Sofitel Legend Old Cataract die Umgebung, während sie einen der berühmtesten Weltbestseller der Kriminalgeschichte schrieb. Wir sehen heute den alten Steinbruch mit dem unvollendeten Obelisken der Königin Hatshepsut und den gewaltigen Staudamm des Nasser Sees. Mit dem Material, das für den Bau des gewaltigen Damms benötigt wurde, hätte man 17 Cheops-Pyramiden errichten können! Gigantisch!
Durch dieses Bauwerk wird der Nil an dieser Stelle zum Nasser See, der durchschnittlich 10km breit und 500km lang ist und sich bis in den Sudan erstreckt. Der Anblick ist atemberaubend - wie ein Meer, kein Horizont in Sicht! Mit dem Motorboot besuchen wir den auf einer Insel im Nasser See gelegenen Philae-Tempel zu Ehren der Göttin Isis. Dieser Tempel wurde - wie die Tempel von Abu Simbel - Stein für Stein versetzt und dadurch vor der Überflutung durch den Hochstaudamm gerettet. Die eigentliche Philae-Insel ist im See versunken.
Nach dem Mittag kreuzen wir mit einer Segelfeluke durch das Naturschutzgebiet bei Assuan und besuchen ein nubisches Dorf. Am Abend bietet sich Gelegenheit zu einem etwas ungewöhnlichen Bazarbesuch in einer Kutsche. Nach dem Dinner erwartet uns ein nubischer Folklore-Abend im Musiksalon. Orientalische Klänge, exotische Kostüme, grandiose Derwisch-Tänze zaubern ein Lächeln auf alle Gesichter.

Den Morgen nutze ich für einen weiteren Bazarbesuch - diesmal zu Fuß. Den Vormittag genieße ich bei einem entspannten Aufenthalt am Pool auf dem Sonnendeck.
Wer sehr frühes Aufstehen und eine lange Busfahrt durch die Wüste nicht scheut, dem empfehle ich einen Ausflug zu den einzigartigen Felsentempeln von Abu Simbel (nicht inklusive, buchbar vor Ort, ab ca. 98 € pro Person). Beeindruckende Baudenkmäler der Antike zu Ehren Ramses II. und seiner Gemahlin Nefertari warten dort auf Ihren Besuch. Am Nachmittag verabschiedet sich die "Nile Vision" von Assuan und begibt sich auf die Fahrt nach Edfu.
Zum ägyptischen Motto-Dinner erscheinen fast alle Gäste in eine ägyptische Galabija gekleidet. Die Galabija ist ein langes, hemdartiges traditionelles Gewand mit weiten Ärmeln und sehr weitem Rockteil, welches heute hauptsächlich in den ländlichen Gegenden westlich des Nils getragen wird.

Nach dem Frühstück besuchen wir in Esna den Tempel, der dem widderköpfigen Gott Chnum gewidmet ist. Der Tempel liegt mitten im Stadtzentrum, aber ca. 9 Meter unterhalb des Straßenniveaus, da der Tempel lange Zeit durch Sand, Nilschlamm und Bebauung vergraben war. Bis heute sind nur Teile der Tempelanlagen ausgegraben. Im Anschluß legt das Schiff in Esna ab, passiert die Schleusen stromabwärts und nimmt Kurs auf Luxor.

Noch weit vor Sonnenaufgang heißt es aufstehen! Mit dem Wassertaxi fahren wir auf die andere Nilseite und dann weiter mit dem Bus in Richtung Hatshepsut-Tempel. Dort angekommen warten bereits farbenprächtige Heißluftballons darauf von uns geentert zu werden. Fast schwerelos schweben wir über die Tempelanlage des Ramesseums und genießen ungewöhnliche Ausblicke über die Ausgrabungsstätten, bevor uns ein Sonnenaufgang in 300 m Höhe die Sprache verschlägt. Ein unvergleichlicher Panoramablick über die Nillandschaft.
Nach dem Frühstück besuchen wir den Karnak-Tempel, dessen gewaltige Kolonnaden und Reliefs besonders beeindrucken. Unsere Reiseführerin Gigi zeigt uns u.a. den ersten in diesem Tempel verewigten Friedensvertrag der Welt. Wir sehen die berühmte Sphinx-Allee, die auf einer geraden Achse bis zum Luxor-Tempel verläuft und den Heiligen See. Die Anfänge dieser Tempelanlage reichen bis zu 4.000 Jahre zurück. Die Ausmaße sind einfach gigantisch. Das Herzstück ist die Große Säulenhalle mit 134 monumentalen Säulen in 16 Reihen. Viele Filme wurden hier bereits gedreht, die bekanntesten sind sicherlich "Tod auf dem Nil" und "James Bond" .
Am Abend besichtigen wir den mitten in der Stadt am Nilufer gelegenen Luxor-Tempel. Zunächst empfängt uns die Sphinxalle, die früher den Luxor-Tempel mit dem 2,5km entfernten Karnak-Tempel verbunden hat. Vor dem Tempeleingang sitzt der 14m hohe Ramses II., daneben steht ein riesiger Obelisk. Sein Zwilling befindet sich heute in Paris auf dem Place de la Concorde . Im Innern steht eine mittelalterliche Moschee. Kurios ist, dass sich der Eingang zur Moschee ziemlich weit oben in luftiger Höhe befindet, denn beim Bau der Moschee war der Tempel bereits zur Hälfte mit Sand bedeckt.
Wir lassen den Abend ganz entspannt auf dem Sonnendeck des Schiffes ausklingen, denn am Morgen geht es wieder zurück nach Deutschland.